Velo Windisch – Aarau, 96 km, 1950 Hm, detaillierter Streckenbeschrieb


«Schnelle Flachpassagen, schöne Aufstiege, knackige Rampen und rasante Abfahrten durch eine schöne Landschaft und enge historische Gassen. Dazwischen viel Geschichte. Das für mich bisher unbekannte Gebiet hat mich im positiven Sinne sehr überrascht. Die schöne Umgebung muss man sich allerdings verdienen, denn das stetige Auf und Ab ist nicht zu unterschätzen.»
Fabian Stadelmann, Ressortleiter Velo «Discovery Saturday»

Das Kloster Königsfelden, Gedenkstätte der Habsburger spendet zu Beginn der letzten Etappe die mentale Kraft für die Bewältigung des folgenden «Legionärspfads». Der Stausee von Klingnau, ein Monument des Schweizer Radsports, Schloss Böttstein und der Rhein werden auf weitgehend unbekannten Strassen angesteuert. Bei Streckenmitte wird das historische Städtchen Laufenburg durchfahren und von hier auch noch der nordwestliche Zipfel des Kantons unter die Räder genommen. Über den «Chriesiweg» geht’s hinauf Richtung Bänkerjoch, um anschliessend in rasanter Abfahrt nach Aarau zurück und durch die Altstadt ins Tagesziel im Aarauer Schachen heimzukehren.

In Vindonissa bereiteten sich einst 6000 Legionäre auf ihre Einsätze vor und am Gigathlon nehmen über 3000 Läufer, Velofahrer und Supporter das Amphitheater als Wechselzone in Beschlag. Auf den Spuren der Legionäre verlassen die Velofahrer die Arena, um das schon am Freitag im Velopark bereitgestellte fünfte und letzte Sportgerät des Discovery Saturday zu fassen.  Bevor es in die Altstadt von Brugg und über die alte Brücke über die Aare geht, wird die Habsburger Gedenkstätte Kloster Königsfelden passiert. Die klösterliche Stille hält nicht lange – die kurvige, coupierte Strecke fordert höchste Aufmerksamkeit und verlangt den Beinen alles ab. Ohne Verschnaufspause wird der Rhein bei Rekingen angesteuert, der die Strecke jedoch nur kurz säumt. Nach wenigen Kilometern wird das Städtchen Zurzach erreicht, wo der Aufstieg zum Zurzacherberg (477 m ü.M.) und zur Ruine Tegerfelden der freien Fahrt hinüber zur Aare im Wege steht. Hier am gebändigten Fluss, nahe dem Kernkraftwerk Beznau und den futuristischen Gebäuden des Paul Scherrer Instituts, macht Schloss Böttstein den Auftakt zum Tripp durch den Jurapark. Dieser regionale Naturpark zeichnet sich einerseits durch die Vielfalt seiner Landschaften, seine reiche Biodiversität und den einzigartigen Charakter seiner Kulturgüter aus, andererseits durch die regionalen Produkte und den Weinbau, welche die Produzenten und Wirte gemeinsam entlang der ersten «Genuss-Strasse» der Schweiz zelebrieren. Bei Hottwil wird das Zehntenhaus passiert, aber die Gigathleten zollen ihren Obulus nicht hier, sondern beim Aufstieg zum Bürersteig (559 m ü.M.). Mit der Abfahrt hinunter an den Rhein wird die Natur zurückgelassen, um in den engen Gassen von Laufenburg in eine mittelalterliche Atmospäre einzutauchen und bei Streckenhälfte die verdiente Wegzerrung zu sich nehmen.

Mit frischen Kräften wird die zweite Streckenhälfte in Angriff genommen und bald schon folgt nach Schupfart die nächste Prüfung – ein kurzer aber heftiger Aufstieg, der manchen nicht nur in, sondern auch aus den Pedalen steigen lassen wird. «Gut Kirschen essen» wäre dann entlang des Chriesiwegs im Fricktal, wo die reifen Früchte an den Bäumen in Anbetracht des bevorstehenden Aufstiegs zum Bänkerjoch (674 m ü.M.) wohl vergeblich zum Pflücken einladen. Der steilste ganzjährig befahrbare Pass Europas bestand schon vor 600 Jahren und bildete bis 1801 die Grenze zwischen Vorderösterreich und der Eidgenossenschaft. Am Gigathlon wird dieses Joch die letzte harte Nuss sein, die es auf der samstäglichen Entdeckungsreise durch den Aargau zu knacken gilt. Auf der Passhöhe ist das Tageswerk dann beinahe vollbracht. Die steile Abfahrt mit bis zu 16% hinunter nach Küttigen, vorbei an der alten Bally Schuhfabrik in Rombach, mit der erneuten Querung der Aare, wird in der Aarauer Altstadt als Einzug der Gladiatoren gefeiert und im Ziel im Schachen für jeden zur persönlichen Triumphfahrt werden – der erste Tag ist geschafft!

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