DISCOVER HISTORY KAPITEL 10:

Kapitel
1
Kapitel
2
Kapitel
3
Kapitel
4
Kapitel
5
Kapitel
6
Kapitel
7
Kapitel
8
Kapitel
9
Kapitel
10
Kapitel
11

IN SEMPACH BESIEGT UND IN KÖNIGSFELDEN BEGRABEN

Die Velo-Strecke am 11. Juli von Windisch nach Aarau führt – gleich nach dem Start und bevor man nach Brugg kommt – an einer bedeutenden historischen Stätte vorbei: dem Kloster Königsfelden. Seine farbigen Glasfenster zählen zu den herausragendsten Werken der europäischen Glasmalerei im Spätmittelalter. Die Klostergründung geht auf das Jahr 1308 zurück, als König Albrecht I. von Habsburg unterwegs von Baden nach Brugg ermordet und seine Witwe Elisabeth an der vermuteten Stelle der Bluttat eine Gedenkstätte errichtet. Die Habsburger selbst nennen das fürstliche Hausstift Königsfelden und nutzen es als Grabstätte. Nach der Schlacht von Sempach 1386 werden in der Klosterkirche Herzog Leopold III. und einige seiner gefallenen Gefolgsleute beigesetzt. Pünktlich zum Gigathlon eröffnet das Kloster Königsfelden die Ausstellung «In Grund und Boden – Auf den Spuren der Sempacher Ritter». Sie thematisiert Aspekte der Vorgeschichte von 1415 und lädt Besucherinnen und Besucher auf einen spannenden Rundgang mit Lichtinstallationen, Projektionen und originalen Grabbeigaben ein. 

Zum Gedenken an ihren ermordeten Mann initiiert Königin Elisabeth den Bau einer franziskanischen Doppelklosteranlage. Im Herbst 1310 beginnen die Bauarbeiten für das neue Kloster Königsfelden. Ein Jahr später erfolgt die formelle Stiftung und 1312 ziehen die ersten Nonnen in den Klarissenkonvent ein. Königin Elisabeth, die 1313 stirbt, bestimmt Königsfelden als ihre letzte Ruhestätte. Damit bekommt der Ort seine Bedeutung als habsburgische Grabstätte.

Königin Agnes: grosszügige Förderin 
Unter Königin Agnes, Tochter von Albrecht I. und Elisabeth, wird der Bau, der zu den Hauptwerken der Bettelordensarchitektur in der Schweiz gehört, vollendet. Im Mittelschiff befindet sich ein sogenannter Kenotaph aus Marmor, ein leeres Grabmal zur Erinnerung an König Albrecht I. Darunter liegt die Gruft, wo bis 1770 elf Habsburger bestattet waren. Nach der Öffnung der Gruft wurden die Leichname zuerst ins Kloster St. Blasien und 1807 ins Kloster St. Paul in Kärnten überführt.
Königin Agnes wirkt als kluge Vermittlerin und Regentin in den habsburgischen Stammlanden. Unter ihr erreicht das Doppelkloster wirtschaftliche und künstlerische Bedeutung. Sie residiert als Königswitwe und einflussreiches Mitglied der habsburgischen Dynastie bis ins hohe Alter von 83 Jahren in Königsfelden und schafft sich einen Ruf als grosszügige Förderin des Klosters. Mit zahlreichen Schenkungen an das Kloster sorgt sie für eine reiche wirtschaftliche Basis. Nach ihrem Tod 1364 verlieren die Ländereien in der heutigen Schweiz zugunsten von Österreich für die Habsburger zunehmend an Bedeutung. 

Gutschein «Zwei Eintritte zum Preis von einem»
Die sechs Erlebnisorte des Museum Aargau sind authentische Zeugen einer spannenden Geschichte. Jedem Gigathleten schenkt das Museum Aargau einen Gutschein «Zwei für eins». Die Gutscheine finden sich in der Starter Box, die beim Check-in am 10. Juli verteilt werden, und sind gültig bis am 31. Oktober 2015. Er kann selber genutzt oder aber auch Begleitpersonen oder Familienmitgliedern weitergegeben werden. Ob an einem der Wettkampftage oder später: Das Museum Aargau freut sich auf interessierte Besucherinnen und Besucher.

Schlacht bei Sempach: Gefallene Ritter finden letzte Ruhestätte
Die Schlacht bei Sempach am 9. Juli 1386 gilt als Höhepunkt des Konfliktes zwischen den Habsburgern und den Eidgenossen während der Schweizer Habsburgerkriege. Durch ihren Sieg konnte sich die noch junge Eidgenossenschaft festigen und das Kräfteverhältnis im schweizerischen Mittelland wurde entscheidend zugunsten der Eidgenossen verändert. Die Schlacht schuf einen bis heute lebendigen, geschichtsbildenden Mythos der Schweizer Geschichte. Für die Habsburger ist der Ausgang der Schlacht verheerend: Leopold III., Herzog von Habsburg, fällt bei dieser Schlacht und findet seine letzte Ruhestätte in der Gruft seiner Vorfahren in Königsfelden. Mit ihm bindet man ebenfalls eine andere Gruppe Adliger in die Erinnerungstradition des Ortes ein und bestattet einige der gefallenen Ritter in der Klosterkirche. Bis zur Reformation finden an den Todestagen der habsburgischen Familienmitglieder jährlich Totenmessen statt.

1415 Berner Zeit
1415 gerät der Aargau unter die Herrschaft der Berner und die Verbindung zum Haus Habsburg bricht 1480 mit dessen endgültigen Verzicht auf die ehemaligen Besitztümer im Aargau ab. Die Berner nutzen die Gebäude als Hofmeisterei und Gutsbetrieb. Und auch die Berner Hofmeister folgen dem adeligen Vorbild und lassen sich in Königsfelden beisetzen. Die Kirche wird zeitweise auch zum Kornlager umfunktioniert. Im Zuge der Reformation wird das Kloster 1528 aufgehoben.

Ausstellung: Im Grund und Boden – Auf den Spuren der Sempacher Ritter,
10. Juli bis 31. Oktober 2015

Ausgangpunkt der Ausstellung ist die Schlacht von Sempach vom 9. Juli 1386. Im Mittelpunkt stehen Herzog Leopold III. von Habsburg und seine Ritter, die in Sempach gefallen und in der Klosterkirche ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Gräber enthielten wertvolle Beigaben, die in der Ausstellung zu sehen sind: zwei Schwerter und einen Gürtel. An sieben mit Lichtinstallationen und Projektionen ausgestatteten Stationen erfahren Besucherinnen und Besucher mehr zu den archäologischen Ausgrabungen in der Klosterkirche.

Rahmenprogramm zur Ausstellung (inkl. Mitmachangebot):

  • 9. Juli 2015, 19 Uhr: Vernissage der Ausstellung «In Grund und Boden»
  • 16. August 2015, 10-17 Uhr: „Knochenjäger und Rittergeschichten“ mit Mitmachangeboten für Gross und Klein
  • 25. Juli bis 9. August 2015 sowie 26. September bis 11. Oktober 2015, jeweils Di bis So, 10-17 Uhr: Metallwerkstatt mit Zinnfiguren giessen, Amulette basteln und Kupfer hämmern (geeignet für Kinder ab 6 Jahren)

Führung für Gruppen
Führung zur Memorialkultur der Habsburger und derjenigen der Berner Hofmeister, die sich nach 1415 in ähnlicher Art und Weise in der Kirche bestatten liessen.

Weitere Informationen unter www.klosterkoenigsfelden.ch
Kloster Königsfelden, Museum Aargau, CH-5210 Windisch, T: +41 (0)848 871 200 

Geöffnet: 1. April bis 31. Oktober 2015, Dienstag bis Sonntag und allgemeine Feiertage, 10 bis 17 Uhr.

Unsere Website verwendet Cookies – so können wir Ihnen das bestmögliche Nutzererlebnis bieten. Beim Weitersurfen auf unserer Website erklären Sie sich mit unseren Datenschutzbestimmungen einverstanden.