DISCOVER HISTORY KAPITEL 9:

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«FEUER IM DACH – DIE BERNER GREIFEN AN!» – NEUE THEMENAUSSTELLUNG IN FÜNF ERLEBNISZELTEN AUF SCHLOSS HALLWYL

In nur einem Monat eroberten die Eidgenossen im Frühjahr 1415 das Gebiet des heutigen Aargaus. Während sich die meisten Städte und Burgen kampflos ergaben, rüsteten sich die Herren von Hallwyl zum Kampf. Beim Angriff der Berner ging die Burg grösstenteils in Flammen auf. In der Themenausstellung «Feuer im Dach!» werden in fünf Erlebniszelten die militärischen Aspekte im Spätmittelalter thematisiert. Was bedeutete eine Belagerung für Verteidiger und Angreifer? Welche Waffen und Belagerungsgeräte wurden benutzt, wie spielte sich der Lageralltag ab und womit versorgte man die Verwundeten? Die Ausstellung «Feuer im Dach!» ist ein Beitrag zum kantonalen Gedenkjahr «1415 – Die Eidgenossen kommen!» Sie wird am 2. Juni eröffnet und dauert bis zum 31. Oktober 2015. 

Mit Brandpfeilen auf das Dach
In kriegerischen Auseinandersetzungen kamen im Mittelalter Feldschlachten eher selten vor. Häufiger war es, dass sich ein Gegner in eine Burg zurückzog und Angreifer diese zu bezwingen versuchten. Mit Angriffswaffen wie Armbrüsten, Katapulten, Sturmleitern oder Belagerungstürmen versuchte man die Burg zu erobern. Besonders gefährlich war der Einsatz mit Brandpfeilen, welche Dächer, die mit Stroh und Schindeln gedeckt waren in Brand steckten. Dies geschah auch beim Angriff auf Schloss Hallwyl, welches bis auf den Wohnturm und einige Räume im Palas niederbrannte. Konrad Justinger, ein mittelalterlicher Zeitgenosse, schrieb zum Eroberungszug der Berner: «Darnach ward gewunnen ruod die veste und hallwil verbrent.» Der von Justinger erwähnte Brand liess sich bei Ausgrabungen archäologisch nachweisen. Brandspuren fanden sich vor allem an Gebäuden auf der vorderen Insel und auch am Palas der hinteren Burg.

Themenrundgang in fünf Erlebniszelten mit Mitmachangeboten
Der Rundgang durch die Erlebniszelte führt durch den Palas, den hinteren Hof und die Schanze und greift Themen von Angriffs- und Verteidigungstechniken bis zum alltäglichen Lagerleben auf. So erfahren Gross und Klein zum Beispiel im Zelt zum Burgenbau wie im Mittelalter Burgen gebaut wurden, welche Handwerker gebraucht wurden und wie eine Baustelle organisiert war. Mit Bauklötzen darf der eigenen Kreativität freien Lauf gelassen werden. Dass der Kriegsalltag mit viel Leid und Verletzungen verbunden war, wird im Zelt zum Thema «Wundmedizin, Kriegsopfer und Tod» thematisiert. In Rollenspielen können Besucherinnen und Besucher sich in Krankheitsfälle einfühlen und nach Anleitung z.B. einen fiktiven «Ritter», der vom Pferd gefallen ist und sich den Arm gebrochen hat, behandeln. Ein wichtiger Aspekt war die Versorgung während einer Belagerung. Was brauchte es an Vorräten an Waffen, Verpflegung für Mann, Frau und Tier für das Überleben auf einer Burg, die von der Aussenwelt abgeschottet war? Aber auch die Zeit mussten sich die Truppen während längerer Verhandlungspausen totschlagen. So wurden Spiele gespielt, die meistens einen strategischen Hintergrund hatten wie etwa die Königstafel, eine Vorform von Schach oder das Mühlespiel.

Das Rahmenprogramm zur Ausstellung umfasst verschiedene Veranstaltungen und Vermittlungsangebote für Gruppen und Schulklassen.

Veranstaltung «Feuer im Dach», Historischer Erlebnistag, 14.6.2015, 10-17 Uhr
Attraktionen
• Präsentation von Waffen und Kampfutensilien
• Mittelalterlicher Schwertkampf mit der Schaukampftruppe «Freywild» 
• Köstlichkeiten aus der Burgküche

zum Mitmachen
• Hellebardendrill
• Steine zu Kanonenkugeln behauen
• Bogenschiessen
• Burgen bauen

Weitere Informationen zum Besuch von Schloss Hallwyl unter www.schlosshallwyl.ch
Schloss Lenzburg, Museum Aargau, CH-5707 Seengen
geöffnet: 1. April bis 31. Oktober, Dienstag bis Sonntag und allgemeine Feiertage, 10 bis 17 Uhr

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